Das Tabuthema der Branche: Warum 50% aller Physiotherapeuten Burnout erleben

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Physiotherapeuten sind unverzichtbar in unserem Gesundheitswesen, doch ihre anspruchsvolle Arbeit führt viel zu oft zu Burnout. Der körperliche und emotionale Druck wird nicht selten schnell zu viel und es kann schwierig sein zu wissen, wohin man sich wenden kann.

Wir gehen in dem folgenden Artikel auf die Ursachen und Auswirkungen von Burnout ein und geben Ihnen praktische Ratschläge zur Vorbeugung und zum Umgang mit Burnout. 

 

Darum geht es in diesem Blogartikel:

  1. Was ist Burnout?  Wie entsteht Burnout?
    1. Definition von Burnout 
    2. Prävalenz bei Physiotherapeuten 
    3. Anzeichen und Symptome 
    4. Diagnose
  2. Wie entsteht Burnout?
  3.  Wie lässt sich Burnout vorbeugen?
  4. Ich leide unter Burnout – Was jetzt?
  5. Ein Erfahrungsbericht
  6. Fazit 

 

1. Was ist Burnout?

Physiotherapeuten sind wahrhaftige Helden des Gesundheitswesens, die tagtäglich wertvolle Arbeit leisten, um Menschen zu helfen, die unter körperlichen Verletzungen oder Krankheiten leiden. Doch die Anforderungen dieses herausfordernden Berufs können oft ihren Tribut fordern und das mentale sowie emotionale Wohlbefinden der Fachleute beeinträchtigen. Burnout ist eine allzu häufige Realität für Physiotherapeuten, die verheerende Auswirkungen haben können.

a. Definition von Burnout

Um Burnout besser zu verstehen, können Sie sich eine Glühbirne vorstellen. Diese leuchtet hell und stark, solange sie mit Strom versorgt wird. Doch wenn sie zu lange und zu stark genutzt wird, ohne eine Pause zu bekommen, kann sie überhitzen und schließlich durchbrennen. 

Ähnlich funktioniert auch unser Körper und Geist – wenn wir zu lange unter Stress stehen und uns überfordert fühlen, ohne ausreichend Ruhe und Erholung zu bekommen, können wir uns ausgebrannt und erschöpft fühlen, komplett energielos. Wir haben dann Schwierigkeiten, uns zu konzentrieren, sind müde und fühlen uns oft unzufrieden oder sogar frustriert mit unserer Arbeit oder unserem Leben im Allgemeinen.

Wenn Burnout nicht behandelt wird, kann es ernsthafte Konsequenzen haben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und Hilfe zu suchen, wenn es notwendig ist.

b. Prävalenz bei Physiotherapeuten

Leider ist Burnout ein ernstes Problem, das viele Berufe betrifft, einschließlich der Physiotherapie. Besorgniserregend ist die hohe Prävalenz von Burnout bei Physiotherapeuten. Eine Studie im Journal of Occupational Health Psychology ergab, dass bis zu 50% der Physiotherapeuten irgendwann in ihrer Karriere von Burnout betroffen sind.

Burnout hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Physiotherapeuten, sondern auch auf die Qualität der Patientenversorgung. Daher müssen sowohl Physiotherapeuten als auch ihre Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um Burnout zu verhindern oder zu behandeln. Später werden wir auf Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung zurückkommen.

c. Anzeichen und Symptome

Burnout ist ein Zustand der geistigen und körperlichen Erschöpfung, der durch langanhaltenden Stress verursacht wird. Es tritt häufig bei Menschen auf, die in beruflichen oder persönlichen Situationen hohe Erwartungen erfüllen müssen und sich dabei überfordert fühlen. 

Wenn Sie als Physiotherapeut unter Burnout leiden, können sich folgende Symptome manifestieren:

  1. Körperliche Erschöpfung: Ein Physiotherapeut, der an Burnout leidet, kann sich körperlich erschöpft fühlen, auch nach einer ausreichenden Ruhezeit. Sie können das Gefühl haben, dass ihr Körper schwer und träge ist und selbst einfache Aufgaben wie das Bewegen von Gegenständen oder das Stehen für längere Zeit anstrengend sind.
  2. Emotionale Erschöpfung: Burnout kann auch zu emotionaler Erschöpfung führen. Ein Physiotherapeut kann das Gefühl haben, dass er oder sie keinen emotionalen Raum mehr hat, um sich um die Patienten zu kümmern. Sie können das Gefühl haben, dass sie ausgebrannt und leer sind, und dass sie Schwierigkeiten haben, Mitgefühl oder Empathie für ihre Patienten zu empfinden.
  3. Gereiztheit: Burnout kann zu einer erhöhten Reizbarkeit führen. Sie sind schnell gereizt und leicht frustriert, auch bei kleinen Dingen. Sie können auch das Gefühl haben, dass sie die Kontrolle über ihre Emotionen verlieren und dass ihre Stimmung schnell wechselt.
  4. Verlust der Motivation: Ein Physiotherapeut, der an Burnout leidet, kann das Interesse an seiner Arbeit verlieren. Sie können das Gefühl haben, dass ihre Arbeit sinnlos ist und dass ihre Bemühungen nicht geschätzt werden. Auch fällt es Ihnen schwer, sich auf Ihre Arbeit zu konzentrieren.
  5. Rückzug: Burnout kann auch zu einem Rückzug führen. Ein Physiotherapeut kann sich von seinen Kollegen distanzieren und sich isolieren. Sie können das Gefühl haben, dass sie niemanden haben, mit dem sie über ihre Arbeit sprechen können, oder dass sie nicht mehr Teil des Teams sind.
  6. Schlafprobleme: Burnout kann auch zu Schlafproblemen führen. Man hat Schwierigkeiten, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Sie können auch das Gefühl haben, dass Sie nicht ausgeruht sind, auch wenn Sie genügend Schlaf bekommen haben.

Je nach Ausmaß der Erkrankung und individueller Symptomatik können einzelne oder mehrere Anzeichen auf Sie zutreffen. Doch sollten Sie auch kleinere Symptome wahrnehmen, da diese Warnzeichen sein können.

d. Diagnose

Die Diagnose von Burnout kann eine Herausforderung darstellen, da die Symptome oft nicht sofort offensichtlich sind und auch andere Ursachen haben können. Es erfordert daher ein genaues Hinhören und Beobachten der betroffenen Person.

Um Burnout bei einem Physiotherapeuten zu diagnostizieren, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel Veränderungen im Verhalten, Emotionen und Körperzustand. Hier sind einige der Anzeichen, die auf Burnout bei Physiotherapeuten hinweisen können:

  • Emotionale Erschöpfung
  • Geringe Arbeitsmoral
  • Rückzug von sozialen Kontakten 
  • Schlafstörungen
  • Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Muskelschmerzen haben. 

Wenn Sie mehrere dieser Symptome aufweisen, kann es ein Anzeichen für Burnout sein. Es ist wichtig, dass Sie eine Diagnose von einem professionellen Gesundheitsdienstleister erhalten, um eine korrekte Behandlung zu erhalten und den Heilungsprozess zu beginnen.

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2. Wie entsteht Burnout?

Als Physiotherapeut stehen Sie vor einer der anspruchsvollsten Herausforderungen: Sie müssen nicht nur körperlich, sondern auch mental in Bestform sein, um Ihre Arbeit auf höchstem Niveau auszuführen. Doch trotz Ihrer Bemühungen kann Burnout auftreten und Sie in eine Spirale der Erschöpfung und Überforderung ziehen. Doch woher kommt Burnout bei Physiotherapeuten?

  1. Hoher Arbeitsdruck: Physiotherapeuten arbeiten oft unter hohem Druck, um ihre Patienten optimal zu versorgen. Sie müssen sich an enge Zeitpläne halten, viele Aufgaben gleichzeitig bewältigen und ihre Arbeit oft in einer stressigen Umgebung durchführen.
  2. Lange Arbeitszeiten: Physiotherapeuten arbeiten oft lange Schichten, manchmal auch am Wochenende. Dies kann zu Erschöpfung und einem Gefühl der Überlastung führen.
  3. Mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen: Wenn Physiotherapeuten das Gefühl haben, dass ihre Vorgesetzten oder Kollegen sie nicht unterstützen, kann dies zu Frustration und Isolation führen und ggf. auch den Arbeitsaufwand erhöhen.
  4. Hohe Erwartungen seitens der Patienten und des Gesundheitssystems: Patienten erwarten oft schnelle und effektive Ergebnisse von ihrer Behandlung und auch das Gesundheitssystem legt großen Wert auf schnelle Genesung und kurze Wartezeiten. Diese Erwartungen führen nicht selten zu einem Gefühl des Versagens und der Überforderung.
  5. Ständiges Anstreben von Perfektionismus: Physiotherapeuten sind oft sehr leistungsorientiert und streben nach Perfektion in ihrer Arbeit. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie diesem Ideal nicht gerecht werden, kann dies zu Stress und Burnout führen.

Um Burnout bei Physiotherapeuten zu verhindern oder zu behandeln, müssen sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber, insofern Sie einen haben, Maßnahmen ergreifen. Im folgenden Abschnitt erfahren Sie, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

 

3. Wie lässt sich Burnout vorbeugen?

Eine der wichtigsten Maßnahmen, die Physiotherapeuten ergreifen können, um Burnout vorzubeugen, ist die Schaffung einer gesunden Work-Life-Balance. 

Dies kann bedeuten: 

  • Zeit für Hobbys 
  • Freizeitaktivitäten zur Entspannung
  • regelmäßige Pausen während der Arbeit
  • genügend guten Schlaf

Auch eine positive Arbeitskultur ist entscheidend. Was genau bedeutet das?

Als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut ist es wichtig, in einer Umgebung zu arbeiten, die Ihnen die nötigen Ressourcen bietet, um Ihre Arbeit erfolgreich auszuführen. Ob es nun die neueste Ausstattung oder genügend Zeit für eine angemessene Betreuung Ihrer Patienten ist: Sie benötigen Unterstützung, um Ihre Aufgaben effektiv zu erledigen. 

Aber es geht nicht nur darum, was Sie brauchen, sondern auch um das, was Sie verdienen. Eine positive Arbeitsumgebung basiert auf Unterstützung und Zusammenarbeit und kann dazu beitragen, dass Sie und Ihre Kollegen motiviert und engagiert bleiben, selbst in stressigen Situationen. 

Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass eine positive Arbeitsumgebung nicht von alleine entsteht. Es erfordert Arbeit und Engagement von allen Beteiligten, einschließlich der Vorgesetzten und Mitarbeiter. Regelmäßige Meetings und offene Diskussionen können helfen, Probleme und Bedenken anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Wenn alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen, kann dies dazu beitragen, dass jeder motiviert und produktiv bleibt und Burnout vermieden wird.

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4.  Ich leide unter Burnout – Was jetzt?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie unter Burnout leiden, ist es wichtig, Hilfe zu suchen. Burnout ist eine ernste Erkrankung und kann sich negativ auf Ihre Gesundheit, Ihre Arbeit und Ihre Beziehungen auswirken. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen können, sich zu erholen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Als erster Schritt empfiehlt es sich, einen Termin bei Ihrem Hausarzt oder einem Psychologen zu vereinbaren. Dort können Sie eine gründliche Untersuchung durchführen lassen, um sicherzustellen, dass keine anderen gesundheitlichen Probleme vorliegen, die Ihre Symptome verursachen könnten. Ihr Arzt kann Ihnen auch Ratschläge geben, wie Sie Stress bewältigen und sich entspannen können.

Drei bewährte Behandlungsmöglichkeiten von Burnout sind:

  1. Psychotherapie:  Dort können Sie Strategien lernen, um Ihre Symptome zu lindern und mit Stress umzugehen. In der Therapie lernen Sie, wie Sie Ihre Gedanken und Gefühle besser kontrollieren können, um eine positive Einstellung zu entwickeln und Ihre Resilienz zu stärken.
  2. Kognitive Verhaltenstherapie: Sie lernen negative Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu ändern, die dazu beitragen können, dass Sie sich gestresst und überfordert fühlen.
  3. Medikamentöse Behandlung: Hierbei werden Medikamente eingesetzt, um Ihre Stimmung und Energie zu verbessern oder Schlafstörungen zu behandeln.

Auch eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten ist möglich. So können Sie kurzzeitig Symptome abschwächen und langfristig Strategien erlernen.

Es ist aber auch wichtig, dass Sie selbst einen Beitrag zu Ihrer Genesung leisten. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, dass Sie sich besser fühlen und Ihre Energie steigern.

Insgesamt gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten für Burnout. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Burnout Ihr Leben beeinträchtigt, sollten Sie unbedingt Hilfe suchen und mit Ihrem Arzt über Ihre Optionen sprechen. Die richtige Behandlung kann dazu beitragen, dass Sie sich schneller erholen und Ihre Lebensqualität wieder verbessern.

 

5. Ein Erfahrungsbericht

Ein anonymer Leser unseres Blogs hat seine eigenen Erfahrungen mit Burnout geteilt:

“Als Physiotherapeut habe ich leider selbst Burnout erlebt und weiß daher aus erster Hand, wie schwerwiegend und belastend diese Situation sein kann. Als Teil meines Berufs habe ich regelmäßig mit Patienten zu tun, die Schmerzen, Verletzungen und körperliche Einschränkungen haben. Obwohl ich die Möglichkeit habe, ihnen zu helfen und ihre Genesung zu unterstützen, kann dieser Beruf auch sehr anstrengend sein.

In der Tat ist Burnout unter Physiotherapeuten keine Seltenheit. Die Arbeit kann sehr anstrengend und stressig sein, insbesondere wenn man lange Stunden arbeitet oder schwierige Fälle hat. Hinzu kommt die emotionale Belastung, die damit einhergeht, wenn man Patienten mit schweren Verletzungen oder chronischen Schmerzen betreut. Es kann sehr schwierig sein, diese Emotionen zu verarbeiten und aufrechtzuerhalten.

Ich habe einige Strategien entwickelt, um Burnout zu vermeiden und mich selbst zu schützen. Zum Beispiel achte ich mehr auf meinen Schlaf und meine Ernährung und treibe mehr Sport. Auf der Arbeit habe ich gelernt, bessere Grenzen zu setzen. Ich vermeide Überstunden und nehme mir regelmäßige Pausen.”

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6. Fazit

Physiotherapeuten sind wahrlich unersetzlich in unserem Gesundheitswesen. Aber die hohen Anforderungen, die mit ihrem Beruf einhergehen, bringen viele von ihnen an den Rand des Burnouts. Diese Geisteshaltung der Überlastung kann schwerwiegende Folgen sowohl für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Physiotherapeuten als auch für die Qualität der Patientenversorgung haben. Es ist daher entscheidend, dass sowohl Sie als auch Ihre Arbeitgeber Schritte unternehmen, um Burnout zu verhindern oder zu behandeln.

Praktische Ratschläge zur Vorbeugung und zum Umgang mit Burnout umfassen: 

  • Selbstfürsorge und Stressmanagement
  • das Setzen von Grenzen
  • den Aufbau eines Unterstützungssystems
  • die Priorisierung von Schlaf und Ernährung. 

Doch wenn Burnout bereits Einzug gehalten hat, dann ist es von größter Wichtigkeit, Hilfe zu suchen und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Wir sollten uns bewusst sein, dass der Beruf der Physiotherapeuten keine leichte Arbeit ist. Sie arbeiten Tag für Tag unermüdlich daran, uns zu heilen und unsere Gesundheit zu verbessern. Eine bessere Sensibilisierung und ein höheres Verständnis für das Thema Burnout können dazu beitragen, dass Sie und Ihre Kollegen die Unterstützung erhalten, die sie verdienen.

 

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