Schmerzhafte Ödeme belasten den Alltag von Millionen von Deutschen - zum Glück gibt es die Lymphdrainage. In diesem Artikel gehen wir auf die Therapieform ein, zeigen wann sie angewendet werden kann und worauf hinterher zu achten ist.
Was ist eine Lymphdrainage?
Eine Lymphdrainage ist eine medizinische Form der Massage, welche zur Behandlung von Lymphödemen zum Einsatz kommt. Ein Lymphödem entsteht, wenn der Lymphabfluss infolge einer Erkrankung des Interstitiums gestört ist. Flüssigkeit staut sich im Gewebe an und es kommt zu deutlich sichtbaren Schwellungen an den Gliedmaßen sowie auch im Gesicht.
Bei der Behandlung von Lymphödemen werden vier grundsätzliche Verfahren angewandt:
- Kompressionstherapie mittels Verbänden
- Entstauende Bewegungsübungen
- Hautpflege
- Manuelle Lymphdrainage
Eine Lymphdrainage wirkt dabei auf vier Weisen:
- sie entstaut
- sie lindert die Schmerzen
- sie entspannt die Muskeln
- sie stärkt die Abwehrkräfte
Wann ist eine Lymphdrainage ratsam?
Lymphödeme sind entweder angeboren oder Folge einer anderer Krankheit. Bei folgenden Erkrankungen kommt die Therapie besonders häufig zum Einsatz:
- chronische Lymphödeme
- chronisch-venöse Insuffizienz
- postoperative Schwellungen
- CRPS
- Schwellungen nach Halbseitenlähmung bei Schlaganfällen
- chronische Polyarthritis
- Kopfschmerzen
Auch Schwangerschaften können zu Lymphödemen führen; Cellulite wird ebenfalls mit den verschiedenen Techniken behandelt.
Jedoch ist die Lymphdrainage bei bestimmten Krankheitszuständen nicht ratsam. Dazu gehören u.a.:
- bösartige Tumore
- akute Entzündungen
- Herzrhythmusstörungen
- Schilddrüsenüberfunktionen
Wer sich im Bereich präventive Lymphdrainage weiterbilden möchte, dem empfehlen wir das passende Lehrvideo von WellnessInPerfektion. So lernen Sie spielend leicht, wie Sie Gewebsflüssigkeiten bewegen und Ödeme entstauen.
Was ist nach einer Lymphdrainage zu beachten?
Nach der Behandlung, sollten Sie einige Dinge im Auge behalten, um die positiven Auswirkungen zu unterstützen.
- Enge, einschnürende Kleidung und Accessoires sind ein No-Go, da sie den Lymphfluss zusätzlich erschweren.
- Pflegen Sie Ihre Haut mit einer pH-neutralen Creme, da Lymphödeme die Infektionsgefahr erhöhen. Besonders bei der Nagelpflege sollten Sie vorsichtig sein, da kleine Verletzungen bereits Erreger durchlassen können. Aus gleichem Grund sollten Sie bei der Haus- und Gartenarbeit Handschuhe tragen.
- Lagern Sie Ihre Beine regelmäßig hoch für einen besseren Abfluss der Lymphe.
- Beschränken Sie Ihre sportlichen Aktivitäten auf leichte Bewegungen wie Spazierengehen, Nordic Walking, Schwimmen etc. Von Sonnenbädern, Sauna- und Solariumsbesuchen ist abzuraten. Jedoch sollten Sie keinesfalls ganz auf Bewegung verzichten.
Übrigens:
Wir raten von Entwässerungstabletten ab, da diese zu einer erhöhten Eiweißkonzentration im Gewebe führen.
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